Rezension: Am Anfang ist die Ewigkeit, Trinity Faegen


Quelle: Ravensburger Buchverlag
Titel: "Am Anfang ist die Ewigkeit"
Autor: Trinity Faegen
Originaltitel: The Mephisto Covenant 1:  The Redemption of Ajax
Übersetzer: Leo Strohm
Genre: Fantasy, Jugendbuch
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Erscheinungsdatum: 2013
Seitenzahl: 480
ISBN-13: 978-3-473-40095-9
Preis: 14,99€





" 'Ich bin ein Mephisto - du bist eine Anabo. Ich habe deinen Duft gefangen und das bedeutet, dass du für mich bestimmt bist.'
War das ein Witz? Warum sollte sie für einen Typen aus der Hölle bestimmt sein? Falls es überhaupt so etwas wie Vorbestimmung gab, war sie für einen stillen, klugen jungen Mann vorgesehen, der nicht größer war als eins achtzig, dunkle Haare hatte und ein Gesicht, an dem sie sich einfach nicht sattsehen konnte. Er wäre Mitglied der russisch-orthodoxen Kirche oder Anglikaner. Vielleicht sogar Jude. Aber er würde ganz bestimmt nicht aus der Hölle kommen."
(Seite 32, Zeile 15ff.)


Beschreibung:

Wer sich auf die Liebe einlässt, den wird sie verändern. Für immer und ewig...
Sasha ist völlig verzweifelt. Der Mörder ihres Vaters wird ungestraft davonkommen, denn seine Spuren verlaufen im Sand. Sasha würde alles tun, damit die Wahrheit ans Licht kommt. Sogar ihre Seele verkaufen.
Ein geheimnisvoller Junge schafft es in letzter Sekunde, sie davon abzubringen, Sasha beginnt, ihm zu vertrauen. Dabei ist seine Vergangenheit finster und ein Leben an seiner Seite mehr als gefährlich...

Inhalt:

Um herauszufinden, wer ihren Vater umgebracht hat, ist Sasha kurz davor einer Gruppe Jugendlicher beizutreten, die einer Sekte angehören. Sie nennen sich die Ravens und beten Eryx an, der jedem Teilnehmer die Erfüllung seines größten Wunsches verspricht. Das Einzige, was man dafür tun muss: Gott seinen Glauben abschwören und Eryx seine Seele verkaufen. Doch kurz bevor Sasha das Gelübde ablegen kann, wendet sich das Blatt. Der mysteriöse Jax rettet Sasha in letzter Sekunde und erzählt ihr von den Mephistobrüdern und den Anabo: Er ist ein Mephisto, ein Sohn der Hölle und auf ewig an ein Leben auf der Erde gebunden. Das Paradies ist für ihn aufgrund seines Ursprungs unerreichbar. Nur eine Anabo, eine Tochter Evas, kann ihn von seiner Bürde erlösen, wenn sie bereit ist, alles für ihn aufzugeben. Sasha soll eine solche Anabo sein, behauptet zumindest Jax. Während Sasha versucht Herr über ihre Gefühle und Gedanken zu werden und sich selbst klar zu machen, was sie möchte, gewinnt Eryx immer mehr an Macht und wird weitaus gefährlicher, als zuvor gedacht.

Meine Meinung:

Ich finde die Idee der Mephisto und Anabo sehr interessant und habe zuvor auch noch nichts dergleichen gehört oder gelesen. Mich hat die Beschreibung gleich angefixt und total neugierig auf die Geschichte gemacht. Die Höllenthematik hat dem Ganzen eine sehr dunkle und mystische Atmosphäre verliehen, was mich sehr begeistert und an das Buch gefesselt hat. Der flüssige Schreibstil der Autorin hat dafür gesorgt, dass man nur so durch die Seiten fliegt und das Buch trotz der düsteren Stimmung eine sehr leichte und lockere Lektüre ist, die man gut zwischendurch lesen kann. Die Kapitel fand ich persönlich verhältnismäßig lang, für meinen Geschmack sogar zu lang. Zwar war man dann immer ganz gut in der Geschichte drin und wusste auch noch recht genau, was zuvor passiert ist. Allerdings halten sie einen auch etwas vom Lesen ab, wenn man gerade nur wenig Zeit zur Verfügung hat oder etwas erschöpft ist. Somit haben die langen Kapitel dem Buch auch wieder etwas von seiner Leichtigkeit genommen, was sehr schade war. Noch dazu fehlte es mir an detaillierten Beschreibungen. Kaum war die Protagonistin aufgewacht, saß sie sofort am Frühstückstisch und war drei Sätze später bereits in der Schule. Das hat dazu geführt, dass man sich teilweise vorkam, als würde eine LKW-Ladung an Ereignissen über einem ausgeleert werden. Eine richtige Spannung, die einen zusätzlich an das Buch gefesselt hätte, war auch nicht wirklich vorhanden, sodass die Story einfach nur so dahin geplätschert ist und man teilweise bestimmte Dinge gar nicht wirklich wahrgenommen hat.
Die Charaktere hatten für mich nicht genügend Tiefe und waren nur recht oberflächlich beschrieben. Dadurch wirken sie ziemlich unnahbar und man kann keine Bindung zu ihnen aufbauen, was für ein Buch aber ein recht wichtiger Punkt ist. Noch dazu bestanden die Protagonisten Sasha und Jax so ziemlich nur aus Altruismus, was manchmal fast schon penetrant und nervig war . Ich war immer wieder versucht sie an den Schultern zu rütteln, um sie wieder zur Besinnung zu bringen - sofern ich das könnte. Man hätte die Charaktere einfach noch etwas mehr ausarbeiten und vielseitiger gestalten können.
Generell hat Trinity Faegen bei diesem Buch sehr tief in die Klischeekiste gegriffen, sodass man Vieles schon vorhersehen konnte. und nur noch darauf gewartet hat, dass sich die offensichtlichste Vermutung bestätigt, was sie auch fast jedes Mal getan hat. Nur zum Ende hin gab es eine Wendung, mit der ich persönlich nicht gerechnet hätte.
Das Ende war von der Thematik her zwar so, wie ich es mir gewünscht habe, allerdings aber viel zu schnell abgehandelt, sehr abrupt und an einen Cliffhanger gekoppelt, was mir eher weniger gefallen hat. Trotz der vielen negativen Aspekte hatte die Autorin es geschafft mich an die Geschichte zu fesseln und nachdem ich es beendet hatte, klaffte in mir ein Loch, das nach einem detaillierteren Ende verlangt hat. Zwar gibt es noch Folgebände, diese befassen sich allerdings mit Jax Brüdern und somit ist die Geschichte von ihm und Sasha mit diesem Buch abgeschlossen. Diese fehlende Aussicht auf ein befriedigendes Ende liegt mir immer noch schwer im Magen. Ich hätte mir ausführlicheres Ende und einen Epilog oder einen Folgeband gewünscht, der sich nochmal mit den beiden beschäftigt.
Die Folgebände werde ich vielleicht auch noch irgendwann lesen, da ich von der Grundidee fasziniert bin und mir eine bessere Umsetzung dieser Idee verspreche.

Cover:

Das Cover finde ich sehr schön gestaltet und in passenden Farben gehalten. Die mystische  und dunkle Atmosphäre des Inhalts spiegelt es gut wieder. Allerdings ist es sonst nicht weiter auf den Inhalt spezialisiert. Es könnte genauso gut das Cover eines Vampirromans sein. Im Moment scheint es ja auch ziemlich im Trend zu sein mysteriös wirkende Mädchen auf Cover zu drucken. Somit hat das Cover hier kein Alleinstellungsmerkmal, an dem man es aus vielen wiedererkennen würde. Hätte ich das Buch einfach so im Buchhandel stehen gesehen, wüsste ich nicht, ob ich es mir näher angesehen hätte. Außerdem hätte ich hinter dem Cover eine etwas stärkere und selbstbewusstere junge Frau erwartet, als Sasha es ist.

Fazit:

Pro:
Das Buch eine gute Grundidee, die mich von Anfang an fasziniert und gefesselt hat. Ebenfalls schön fand ich den flüssigen Schreibstil der Autorin.
Contra:
Die Umsetzung der Idee hätte besser sein, die Charaktere besser ausgearbeitet und die Geschichte detaillierter geschrieben sein können. Das Ende hätte ich mir ebenfalls etwas ausführlicher gewünscht.
Die Idee ist so ziemlich das Wichtigste an einem Buch, die Umsetzung kann sich immer noch jederzeit verbessern. Da die Autorin mich trotzdem an das Buch binden konnte, sodass ich es in sehr kurzer Zeit durchgelesen hatte und auch weitgehend zufrieden damit war, vergebe ich für "Am Anfang ist die Ewigkeit" von Trinity Faegen 3 Bücher:

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