Rezension: Mr. Peardrews Sammlung der verlorenen Dinge, Ruth Hogan

Titel: "Mr. Peardrews Sammlung der verlorenen Dinge"
Autor: Ruth Hogan
Originaltitel: "The Keeper of Lost Things"
Übersetzer: Marion Balkenhol
Genre: Roman
Verlag: List Verlag
Erscheinungsdatum: 2017
Seitenzahl: 320
ISBN: 978-3471351745
Preis: 18,00€ (Hardcover) 14,99€ (E-Book)





" 'Es ist für dich, um dir für meinen schönen Garten zu danken und dich daran zu erinnern, dass ich dich immer lieben werde, was auch geschehen mag. Versprich mir, dass du es immer bei dir haben wirst.' Anthony lächelte. 'Versprochen', erklärte er feierlich. Tränen rannen wieder einmal über Anthonys Wangen, als er an diesem herrlichen Sommerabend allein zwischen den Rosen stand. Allein und beraubt, da er sich an ihren Kuss erinnerte, an ihre Worte und an das Gefühl des Medaillons in seiner Hand.
 Er hatte es verloren"
( "Mr. Peardrews Sammlung der verlorenen Dinge", Ruth Hogan, Seite 68f )

Beschreibung:


Charmant, außergewöhnlich und liebenswert. Machen Sie sich mit Mr. Peardew auf die Suche nach verlorenen Dingen.

Jeder Gegenstand, den Anthony Peardew auf der Straße findet, hat eine Geschichte. Er sammelt und archiviert sie alle in seinem gediegenen viktorianischen Haus und plant, sie eines Tages an ihre ursprünglichen Besitzer zurückzugeben. Denn er selbst sieht sich nur als Hüter der verlorenen Dinge. Vor Jahren hat er selbst etwas verloren, das er seitdem auf seinen Streifzügen sucht: ein Schmuckstück. Es gehörte seiner großen Liebe, und das Medaillon verbindet sie noch immer mit ihm. Anthony muss diese besondere Aufgabe jedoch an seine Erbin Laura weitergeben, ohne ihr von dem großen Geheimnis erzählt zu haben, das seine Sammlung umgibt.

Quelle: Ullstein Buchverlage

Inhalt:


Als Anthony für seine Geliebte Therese einen Rosengarten bei ihrem Haus Padua pflanzt, schenkt sie ihm zum Dank ein kleines goldenes Medaillon. Anthony muss ihr versprechen es immer bei sich zu tragen. Doch kurz bevor sie heiraten wollen, passiert ein schreckliches Unglück. Anthony verliert den Liebespfand und kurz darauf verstirbt Therese bei einem Unfall. Um seine Schuld zu verarbeiten, beginnt Anthony damit, Dinge zu sammeln, die andere Leute verlorenen haben. Er katalogisiert sorgsam Fundort und Zeit, in der Hoffnung sie irgendwann wieder ihren Besitzern zurückgeben zu können.Weil Anthony Schriftsteller ist, schreibt er zudem auch Geschichten über die gefundenen Sachen.
So sammelt sich in seinem Arbeitszimmer eine ungeheure Menge an verlorenen Dingen an. Nach vielen Jahren stellt er Laura als neue Haushälterin bei sich ein. Diese hat selbst auch kein einfaches Leben hinter sich und findet nun in Padua Zuflucht. Weil Anthonys Tage sich langsam dem Ende zuneigen, übergibt er voll Vertrauen Laura die Aufgabe, die Besitzer der verlorenen Dinge zu finden, sie ihnen zurückzugeben und dabei wenigstens ein gebrochenes Herz zu heilen.
Zunächst erscheint Laura diese Aufgabe unbewältigbar, doch sie findet Unterstützung in dem Gärtner Freddy und dem Nachbarsmädchen Sunshine. Zusammen stellen sie eine Website für die verloren Dinge auf, damit sich die Besitzer melden können.
Doch Mr. Peardrew hat Laura auch noch eine ganz andere Aufgabe gegeben. Sie soll ein wenig aus ihrem zurückgezogenen Leben ausbrechen und etwas Neues beginnen. Damit auch ihr eigenes Herz heilen kann.

Meine Meinung:


Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Die Geschichte ist wunderschön und herzzerreißend und hat mich sehr berührt. Wirklich schön ist, dass immer wenn eine verlorene Sache erwähnt wird, wird auch eine kurze Geschichte  darüber erzählt. Dabei habe ich mich gefragt, ob diese Geschichten die Kurzgeschichten von Anthony sind, oder die wahren Geschichten, wie sie verlorenen wurden.
Die Charaktere sind auch liebevoll gestaltet und wirklich unglaublich sympathisch. Man erfährt nicht nur von Anthonys Vergangenheit, sondern auch von Lauras. Dadurch kann man sich noch besser in sie hineinversetzen.
Eine Besonderheit, die ich in der Inhaltsangabe noch nicht erwähnt habe ist, dass neben dem Erzählstrahl über Anthony und Laura es auch noch einen weiteren Erzählstrahl gibt über Eunice,die auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch, eine kleines goldenes Etwas findet. Ich denke ihr könnt euch denken was das ist...
Auch Eunice' Geschichte ist unglaublich schön und auch noch ein bisschen witziger, weil sie wirklich ein außergewöhnlicher Mensch ist.
Generell gibt es viele amüsante Stellen, besonders wenn Sunshine, die übrigens Downsyndrom hat (sie nennt es Daunendrom), wieder für irgendwas ihre ganz eigene Bezeichnung hat.
Man sollte aber auch erwähnen, dass die Geschichte auch leicht schicksalhaft und übernatürlich ist.
Laura scheint die Anwesenheit von Therese immer noch zu spüren und dafür spricht z.B. auch die plötzlich von innen abgeschlossene Schlafzimmertür. Natürlich ist es trotzdem keine Geistergeschichte, sondern handelt hauptsächlich von den verlorenen Dingen, insbesondere dem Medaillon.
Meiner Meinung nach hätte der Schreibstil noch etwas mehr Zauber haben können und so besser zur Geschichte passen können. Leider war dieser aber relativ neutral und nichtssagend.

Das Cover:


In das Cover hab ich mich sofort verliebt. Dass der Titel nicht einfach gerade angeordnet ist, ist auch mal was Einzigartiges. Ich finde es super, dass außer der Uhr, die übrigens leicht glänzt, das Cover eher schlicht gehalten ist.


Fazit:

Pro
Wunderschöne Geschichte
Liebevoll gestaltete Charaktere

Contra
Neutraler Schreibstil

Dieses Leseerlebnis war wirklich sehr schön, nur vom Schreibstil hätte ich mir noch etwas mehr erhofft. Daher gebe ich 4,5 Bücher:




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